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Donnerstag, 24. August 2023

Der Tag des offenen Denkmals 2023 am Dom zu Speyer war gut besucht

Begehung der Jesuitengruft und Tanzmeditation "Den Dom tanzend erleben" als besondere Highlights

Der Tag des offenen Denkmals gehört für viele Dom-Fans zu den Highlights im Jahreskalender, gibt es doch immer die Gelegenheit, einen ansonsten nicht zugänglichen Bereich zu besichtigen. In diesem Jahr war dies die Jesuitengruft in der Stuhlbrudergasse, deren 10 Begehungen mit insgesamt 250 Besuchern komplett ausgebucht waren. Aber auch die anderen Angebote des Tages erfreuten sich großen Zuspruchs. Kinder durften sich in der Vorhalle unter der Anleitung des Speyerer Steinmetz Betriebs Uhrig an der Bearbeitung von Sandstein versuchen und erfahrenen Steinmetzen bei der Arbeit zusehen. Direkt gegenüber befand sich der Infostand des Dombauvereins, der zum Programm des Tags aber auch zur Arbeit des Vereins und seine Verkaufsprodukten Auskunft gab. Um 14 Uhr hielt der Theologe und langjährige Chefredakteur der Kirchenzeitung „der pilger“ Klaus Haarlammert zu einem Vortrag zu den Jesuiten in Speyer bei. Den Ausführungen unter dem Titel „Eine fast vergessene Geschichte im Schatten des Domes“ folgten mehr als 60 Zuhörerinnen und Zuhörer. Im Anschluss besuchte Haarlammert noch die Orte im Domumfeld, die von den Jesuitischen Niederlassungen in Speyer zeugen. Um 15 und 16 Uhr wurde gemäß des Mottos des Denkmaltages „Talent Monument“, der Dom von einer anderen Seite erkundet. In der Apsis bot Schwester M.Monika Gessner OP eine Tanzmediation an, die eindrücklich zeigte, wie der Dom Menschen auf besondere Art bewegen kann. Auch dieses Angebot erfreute sich mit jeweils ca. 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmern großer Beliebtheit.

 Das Programm im Einzelnen

Die besondere Tür, die sich im Rahmen des diesjährigen Tages des offenen Denkmals am Dom öffnete, liegt Nahe des Westbaus in der Stuhlbrudergasse. Dahinter verbirgt sich die spannende Geschichte der Jesuiten, die im 16. Jahrhundert im Zuge der Gegenreformation nach Speyer kamen und denen vom Speyerer Domkapitel Gebäude nahe des Westbaus zugewiesen wurden. Mehrmals wurden Kolleg und Kirche der Jesuiten errichtet und niedergerissen bis die Reste im 20. Jahrhundert den heute noch dort befindlichen Kapitelshäusern weichen mussten. Die Gruft der Jesuiten wurde 1925 bei Kanalisationsarbeiten wiederentdeckt. Die Gruftanlage verbirgt sich hinter einer unscheinbaren Metalltür. Von dort aus geht es ein paar Stufen in die Tiefe und über einen schmalen Gang zu einem Raum mit leeren Grabnischen. Die Begehungen fanden im Halbstundentakt mit 25 Teilnehmern pro Gruppe statt.

Der Theologe Klaus Haarlammert hat sich intensiv mit der Geschichte der Jesuiten in Speyer befasst. Ab 14 Uhr wandelte der langjährige Chefredakteur des Bistumszeitung „der pilger“ auf den Spuren des katholischen Ordens. Dabei thematisierte er das Wirken und den Einfluss der Jesuiten in der Domstadt und ging auf deren prominente Vertreter Petrus Faber und Friedrich Spee ein, die sich nachweislich beide in Speyer aufhielten. Der Vortrag unter dem Titel „Eine (fast) vergessene Geschichte – Im Schatten des Domes: Die Jesuiten in Speyer“ fand im Nordquerhaus des Doms statt. Daran schloss sich ein Rundgang zu Zeugnissen jesuitischen Wirkens in der Umgebung des Doms an.

Zu den Talenten des Speyerer Doms gehört, dass er Menschen auf unterschiedlichste Art und Weise bewegt. Am Tag des offenen Denkmals wurde ieses Talent durch das Angebot einer Tanzmeditation besonders hervorgehoben. Dabei wurde das Gebäude nicht nur auf einer kognitiven Ebene wahrgenommen, sondern eröffnete die Möglichkeit, den Dom körperlich zu erfahren. Die Tanzmeditation "Den Dom tanzend erleben" wurde angeleitet von Sr. M. Monika Gessner OP, die als Bildungsreferentin des Instituts St. Dominikus Tanzexerzitien anbietet.

Der Speyerer Steinmetz-Betrieb Uhrig gab von 12 bis 16 Uhr Einblick in die mittelalterliche Technik der Steinbearbeitung. In der Vorhalle wurde gezeigt, wie ein romanisches Kapitel entsteht. Junge Besucher durften auch selbst einmal Werkzeug in die Hand nehmen und sich als Steinmetz versuchen.

Hintergrund: Der Tag des offenen Denkmals

„Talent Monument“ – so lautete das diesjährige Motto des Tags des offenen Denkmals. Der Aktionstag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz findet alljährlich am zweiten Sonntag im September statt. Deutschlands größte Kulturveranstaltung für die Denkmalpflege wird seit 1993 durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ausgerichtet und stellt den deutschen Beitrag zu den „European Heritage“ Days dar. Für das Konzept der Veranstaltung ist die Deutsche Stiftung Denkmalschutz zuständig. Durchgeführt und gestaltet wird der Tag des offenen Denkmals von zahlreichen Veranstaltern: Denkmaleigentümer, Vereine, Initiativen bis hin zu hauptamtlichen Denkmalpflegern.

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