Donnerstag, 26. September 2024

2. Wissenschaftliches Forum 2024: Konrad II. wird König

Der Vortrag von Herrn Prof. Schneidmüller zum tausendjährigen Jubiläum der Königskrönung Konrad II. war sehr gut besucht!

Der Veranstaltungsraum der Vereinigten VR Bank Kur- und Rheinpfalz war trotz eines sehr warmen Sommerabends mit 120 Sitzplätzen fast vollständig belegt. Nach Begrüßung der Gäste durch den Vorstandssprecher der Vereinigten VR Bank Kur- und Rheinpfalz, Till Meßmer, und einleitenden Worten der stellvertretenden Vorsitzenden des Dombauvereins, Dr. Barbara Schmidt-Nechl, wurden die Anwesenden aus Anlass des tausendjährigen Jubiläums der Königskrönung Konrad II. von Herr Prof. Bernd Schneidmüller, Seniorprofessor an der Universität Heidelberg auf eine spannende Reise in die Zeit der Salier mitgenommen.

Nachdem Heinrich II., ein Ottone, am 13. Juli 1024 ohne männlichen Nachkommen und ohne für einen Nachfolger gesorgt zu haben, verstarb, versammelten sich die Fürsten des Reichs in Kamba, einem heute nicht mehr existierenden Ort am Rhein, um aus ihrem Kreise einen neuen König zu wählen.

In einem Schriftstück aus der Bayerischen Staatsbibliothek in München, das auf Freising, Sommer 1024 datiert ist, ist ein Herrscherkatalog mit den fränkischen und ostfränkischen Königen aufgeführt, der wertvolle Hinweise zur Vorbereitung der Königswahl im September 1024 gibt.

Die Wahl fiel auf „Konrad den Älteren“, unseren Salier, der dann am 8. September 1024 im Alten Dom St. Johannis zu Mainz durch den Erzbischof Aribo zum römisch-deutschen König gekrönt wurde.

Seine Gemahlin Gisela wurde anschließend in Köln gekrönt, nicht in Mainz. Über sie wurde eine Abstammung von Karl dem Großen hergeleitet, dem größten Kaiser des frühen Mittelalters. Über deren gemeinsamen Sohn, Heinrich III. war man zu dessen edlem Geschlecht zurückgekehrt. Konrad II. präsentierte sich noch im September 1024 auf dem Königsthron in der Pfalzkapelle in Aachen, der als der Thron Karl des Großen galt. Selbst Wipo, der Hofkaplan Konrads II., feierte ihn als würdigen Nachfolger von Karl dem Großen mit dem Sprichwort: “An Konrads Sattel hängen Karls Bügel.“

1027 erfolgte die Kaiserkrönung von Konrad und Gisela in Rom in der konstantinischen Basilika Alt-St. Peter. Auf der Kaiserbulle Konrads II. taucht das Rombildsiegel mit der Siegelumschrift auf: Roma caput mundi regit orbis frena rotundi (Rom, die Hauptstadt der Welt, lenkt die Zügel des Erdkreises). Schon im 11. Jahrhundert verwob man die Anfänge der deutschen Geschichte mit dem römischen Kaisertum.

Konrad II. war von einem einfachen Gaugrafen zu einem der erfolgreichsten Könige und Kaiser des Hochmittelalters aufgestiegen und schuf mit dem Speyerer Dom eine Ruhestätte für die salische Dynastie. 1039 endete sein Weg in der noch unfertigen Domkirche zu Speyer. 1043 wurde seine Frau Kaiserin Gisela an seiner Seite beigesetzt.

Dank dieses eingängigen und gut bebilderten Vortrags von Herrn Prof. Schneidmüller anlässlich des Krönungsjubiläums Konrads II. konnten die Teilnehmer wieder viele neue Facetten über die Geschichte der Salier erfahren.