Vorgeschichte

Römische Funde unter dem Querhaus und der Krypta legen nach Meinung von Kubach (1972) nahe, dass vor dem Salischen Dombau bereits andere Gebäude auf dem heutigen Domhügel errichtet worden waren und dass es sich um einen vorgeschichtlichen Siedlungs­platz handelte.

In der Nähe des Domes sind Teile einer Jupitersäule ausgegraben worden. Vor dem Westbau befand sich eine römische Badeanlage und auf der Südseite des Domes führte die Hauptstraße des römischen Militärlagers an sogenannten Streifenhäusern (Reihenhäusern) vorbei bis zum Rhein.

Der sagenumwobene Merowingerkönig Dagobert (621 – 639) wird mit der Wiedereinrichtung des Bistums Speyer und mit dem Bau eines ersten Domes in Verbindung gebracht. Eine vorromanische Bischofskirche wird in einer Urkunde Königs Sigiberts III. aus dem Jahr 653 zum ersten Mal genannt. Auch wenn über den Standort nichts bekannt ist, war sie schon der Gottesmutter und dem Heiligen Papst Stephanus geweiht. Vermutlich stand die Bischofskirche auf dem heutigen Domhügel. 614 ist ein Bischof Hilderich „ex civitate Spira“ Teilnehmer der Bischofssynode in Paris.

Nördlich der Bischofsstadt lag (vermutlich seit spätkarolingischer Zeit) die Königpfalz, an der seit etwa der 1. Hälfte des 10. Jahrhunderts die salischen Gaugrafen bedeutsame Rechte besaßen.

Aus dem Kloster St. Gallen kam im letzten Drittel des 10. Jahrhunderts Walther nach Speyer, wo er die Domschule vielleicht sogar erst gründete. Zu den berühmten Lehrern der Speyerer Domschule gehörte auch Benno von Osnabrück, ein späterer Baumeister des Domes.

Weitere Informationen zum Bistum Speyer erhalten Sie hier: 

Um 1000 hatte Bischof Willigis in Mainz einen neuen Dom errichten lassen. Um 1015 begann Bischof Werner von Habsburg in Straßburg mit einem Neubau und 1018 entstand in Worms unter Bischof Burchard ein neuer Dom. Und zwar durch jenen Burchard, der 1002 die alte salische Stammburg in Worms hatte schleifen lassen (St. Paulus wurde aus den Überresten der ehemaligen Salierburg errichtet). Der Bau eines neuen Domes in Speyer war überfällig.

Während besagter Walther von Speyer, Geistlicher und Schüler der Domschule, die Stadt 983 noch völlig respektlos „Kuhstadt/vaccina“ nannte, wurde Speyer unter den Saliern zwar nicht zur Hauptstadt, aber zur „metropolis Germanae“, zum Zentrum Deutschlands wie der englische Mönch Ordericus Vitalis in Nimes/Südfrankreich anlässlich der Beisetzung Kaiser Heinrich V. 1125 im Speyerer Dom in seiner Kirchengeschichte die Stadt Speyer betitelte.