Baumeister
Architekten im heutigen Sinn gab es damals noch nicht. Es waren meist gebildete Geistliche, die als Vertreter des Bauherren, die grundsätzlichen Vorgaben zu einem Kirchenneubau machten, da sie durch das Studium an den Dom- oder Klosterschulen die entsprechenden Kompetenzen mitbrachten. Vor Ort waren es dann weiterqualifizierte, erfahrene Steinmetze, Baumeister, denen die Leitung an der Baustelle oblag.
Wahrscheinlich hat der Benediktinerabt Gumbert, der auch die Klosterkirche Limburg an der Haardt erbaut hat, einen „ersten Plan“ für den Dom vorgegeben. 1033 berief Konrad II. den Benediktinerabt Reginbald II. von Dillingen auf den Bischofsstuhl in Speyer. Gumbert und Reginbald kamen beide aus der St. Gallener Klosterschule, einem im Frühmittelalter bedeutenden Zentrum der abendländischen Kultur. Der steinerne Sargdeckel mit den geometrischen Formen, der heute neben dem Eingang der Taufkapelle angebracht ist, stammt wahrscheinlich von seinem Grab.
1046 war Benno, der spätere Bischof von Osnabrück, in Speyer tätig. Er hatte eine Ausbildung im Kloster Reichenau erhalten und auch am Straßburger Dom Bauerfahrung gesammelt. Er war ein Schüler des gelehrten Mönches Hermann des Lahmen von der Insel Reichenau.
Um 1150/60 berichten Ebo und Herbord in den Viten des Bamberger Bischofs Otto, dass diesem etwa 1097 – 1102 die Finanzverwaltung der Bauarbeiten am Speyrer Dom übertragen war. 1102 wurde er vom Kaiser zum Bischof von Bamberg ernannt.
Den Baumeister der gotischen Sakristei kennen wir nicht. Die Zuschreibung an Madern Gerthener bleibt bisher hypothetisch.
Seit dem Wiederaufbau nach dem Pfälzischen Erbfolgekrieg lassen sich Namen nennen: Leonhard Stahl, Franz Ignaz Michael Neumann, Heinrich Hübsch.